Zeit ist keineswegs kostbar, sie ist ein Werkzeug und eine Illusion.

Viele Menschen sagen, Zeit sei kostbar.

Zeit ist keineswegs kostbar, sie ist eine Illusion.

So in etwa hat es Eckhart Tolle einmal formuliert.

Das Sein ist kostbar – Zeit ist „nur“ eine Vorstellung.

Was ist Zeit? Zeit ist nichts Echtes sondern „das, was man an der Uhr abliest“, wie Einstein einmal sagte.

Es gibt keine Zeit, behaupten auch viele, spirituelle Lehrer. Es gibt immer nur das Jetzt, immer nur diesen einen Moment.

In dieser Hinsicht haben sie auch in physikalischer Hinsicht absolut Recht.

Veränderung ist real, Zeit ist ein sehr praktisches Gedanken-Konstrukt, mit der wir Veränderung messen.

Zeit ist eine praktisch einsetzbare, kollektiv akzeptierte Vorstellung, aber sie ist nur eine Vorstellung und nichts Reales. Eine Vorstellung, die uns mit ihrem Zeitdruck oftmals bedrängt und in Gefangenschaft nimmt.Unser eigenes, gedankliches Werkzeug wird zur Falle.

Es gibt genau genommen keine Zeit, sondern nur ein Hier und Jetzt,

welches sich oberflächlich permanent verändert und auf einer tiefen Ebene des Seins immer gleich ist.

Wenn man beide Zustände erkennt – den Zustand der Veränderung und den Zustand der Gleichheit – und mit diesen beiden Zuständen in Harmonie, im Flow ohne Widerstand existieren kann, dann ist man „erleuchtet“ dann ist man die wahre Natur im wahren Sein.

Also man ist es sowieso immer – aber ist schön, auch zu erkennen, was man ist. 

Wenn mich jemand fragt, wie spät es ist, brauche ich nicht auf die Uhr zu schauen. Es ist doch ganz offensichtlich: Es ist immer jetzt und ich bin hier.

Kommen wir zurück zu meiner Geschichte. Eine Geschichte, entstanden durch die Geschichte meines Lebens.

Wie sagte Mooji schon?

“Ich habe keine Technik. Meine Technik ist es, alle Techniken zu verbrennen.”

Transformation vom Feinsten – für die Größten unter uns, aber auch für die Kleinsten.

“Selig sind die geistig Armen”, blödelte ich früher häufig in meinem Kopf, ohne wirklich zu verstehen, welche tiefsinnige Bedeutung in diesem Satz tatsächlich steckt. Doch das sollte sich im Laufe der nächsten Wochen und Monate ändern.

Äußerst drastisch – und wenn ich sage drastisch, meine ich fantastisch.


Zurück zu der Werbeanzeige und der Webseite – der Beginn meiner wundervollen Reise:

Ganz oben auf der Seite sind wundervolle Bilder mit traumhaften Sand-Stränden, über beide Backen grinsenden Menschen und ganz viele, leckere Speisen zu sehen. Ich kenne das meiste davon zwar nicht, aber es sieht alles unglaublich lecker aus. 

Ins Auge sticht auch die wundervolle Klippe, welche mit Sicherheit einen atemberaubenden Ausblick ermöglicht. Sofort denke ich mir: “Ich bin dabei”, und bemerke, dass mein Blick vom oberen Bereich des Bildschirms nach unten wandert.

Direkt unter der Bilder-Galerie, die aus schätzungsweise 7-8 Bildern besteht, stach mir ein gelber Text mit einer eleganten, roten Umrandung und vielen, kleinen Sonnen ins Auge:

“Du möchtest ein halbes Jahr auf einer tropischen Insel verbringen und das vollkommen kostenlos? Nur eine Stunde leichte, körperliche Arbeit am Tag – für Komfort und Verpflegung ist gesorgt.”

Das klingt zu schön um wahr zu sein, dachte ich im ersten Moment, doch schon im nächsten Augenblick öffnete ich reflexartig mein Email-Postfach und fing an, meine Bewerbung für den kostenlosen Platz im Camp Sonnenberg zu schreiben. Nachdem ich die ersten paar Sätze vollkommen unüberlegt und wie aus dem Nichts geschrieben hatte und dabei in eine Ekstase geriet, die – wie ich erst danach merkte – durch einen ziemlichen Tunnelblick geprägt war,  beruhigte ich mich wieder ein wenig und entschied mich, mir die Seite zunächst einmal genauer anzusehen.

Schließlich möchte man ja auch wissen, wofür man sich bewirbt und keine vor-eiligen Entschlüsse treffen. Eilig darf eine Entscheidung gerne mal sein, aber wenn ich eine Entscheidung zu eilig treffe, verliere ich meine innere Ruhe und mein wahres Selbst. Zugegeben – ich verliere es nicht, aber ich vergesse es und damit auch mich selbst. 

Woher ich das zu wissen meine? Natürlich aus Camp Sonnenberg. Wie ich das genau erfahren habe, erfährst du vielleicht später im Buch.

Unter dem ersten, sehr reizenden Text war ein Bild von einem strahlenden, gut gelaunten Mann mit einem etwas längeren, aber nicht zu langen Bart zu sehen. Der Bart war überwiegend schwarz, mit ein bisschen grau – ein sehr helles grau, vielleicht eher ein dunkler Weißton…falls es so etwas wie ein dunkles Weiß überhaupt gibt. 

Ziemlich schwierig zu beschreiben, aber ist ja auch nicht so wichtig. Er trägt einen schon etwas heruntergekommenen Strohhut und trägt ein Lächeln im Gesicht, als wenn er die ganze Welt umarmen könnte – einfach grandios.

“Der sieht zufrieden aus”, dachte ich mir, während ich mir ausmalte, wie es sich wohl am Strand von Phillapholo in der prallen Sonne mit einem Cocktail in der Hand so anfühlt.

Unter dem Bild ist noch ein Text, in dem sich Freddy vorstellt. Freddy, so heißt der Gründer von Camp Sonnenberg.


“Namaste, Grüzli & Hallo – lieber Reisender

Es freut mich, dass du den Weg zu mir gefunden hast. Wie es aussieht, möchte dir das Schicksal ein Geschenk machen und dich zum Urlaub auf die Philippinen einladen. Genauer gesagt sind es nicht die Philippinen, sondern Philapholo.

Ich wohne auf einer Insel, die in der Nähe der Philippinen liegt und zu den Philippinen gehört, aber einen eigenen, kleinen Regierungsapparat hat. Wir gehören also quasi zu den Philippinen – dürfen aber sehr frei bezüglich der Insel-Gestaltung entscheiden. Grundsätzlich gibt es nur zwei Anforderungen, die du erfüllen musst. 

Zum einen wirst du pro Woche für 7 Stunden leichte, körperliche Arbeit benötigt. Du kannst zum Beispiel von den Plantagen das Obst und Gemüse ernten oder in unserem Fun-Park mithelfen. Es gibt viel zu tun und meistens kannst du dir deine Arbeit auch frei einteilen. Die andere Voraussetzung ist ganz einfach ein liebevolles Verhalten.

Wir sind hier alle eine Familie – nicht nur im Camp, sondern auf der ganzen Insel.

In Liebe,

Freddy”

“Das klingt ja fantastisch”, dachte ich. 

Schon am nächsten Tag erhielt ich eine Antwort auf mein Schreiben, zwei Tage später saß ich im Flieger und etwa drei Tage später durfte ich bereits den süßen Duft der Freiheit spüren – unter der tropischen Sonne mit erfrischendem Wind um meine mittlerweile nicht mehr steifen, sondern eher schlabbrig entspannten Ohren.

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